Freitag, 26. März 2010

Katzenfrau von Bernd

In dem Werk Torquato Tasso von Johann Wolfgang Goethe kommt ein Gedicht vor.
Dieses Gedicht heißt: Auf die Katzen im Irrenhaus St. Anna.
Als ich dieses Gedicht las, dachte ich an Shakespeare und die Katzenfrau.
An Shakespeare, weil das Versmaß mich sofort an ihn erinnerte.
An die Katzenfrau, weil in diesem Gedicht alle Katzen behütet und immer mit Fleisch und Milch genährt werden sollen. Ein wahrhaft irres Gedicht.

Auf die Katzen im Irrenhaus St. Anna

So wie wenn finstrer Sturm den Ozean
erdröhnen läßt und aufwühlt ungeheuer,
den Blick hebt nachts der müde Mann am Steuer
zum sternumflammten Pol auf seiner Bahn,

schau ich, du schöne Katze, heilig nahn
die Augen dein, und in der Not ein Feuer
scheint von zwei Sternen mir gesandt als euer
Geleit zur Orientierung im Orkan.

Ich seh ein zweites Kätzchen, und ich meine,
ihr seid der Bär, der Große und der Kleine,
als Leuchten meiner Kammer, o ihr Katzen;

o mög euch Gott behüten stets vor Hieben,
mit Fleisch und Milch euch nähren, meine Lieben;
und gebt mir Licht, dies Lied aufs Blatt zu kratzen.

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