Samstag, 13. März 2010

Katzenfrau von Bernd

"Seltsam im Nebel zu wandern, kein Mensch sieht den anderen, jeder ist allein".
So ähnlich beginnt ein Gedicht von Hermann Hesse.

Wenn ich vor dem Katzenbild sitze, geht es mir manchmal so.
Der "Nebel" ist das Bild. Manchmal öffnet sich dann der Blick, wenn der "Nebel" sich verflüchtigt, wenn ich allein im Zimmer das Bild betrachte. Und dann hat sich der "Nebel" vollkommen verzogen. Gedanken kommen und gehen. Der Blick ist frei und die Sonne
scheint über das Bild zu kommen. Frühling, Frühling, wann kommst Du endlich?
Auf dem Bild ist der Sommer in jeder Bildfaser zu spüren. Aber im Gartenteich draußen, in der Wirklichkeit, ist noch immer nicht das Eis von den wärmenden Sonnenstrahlen befreit.
Das Bild wird immer im Kontext zu meiner inneren Wirklichkeit stehen und meinem Wissen und meiner Emotionalität.

Ein Bild, ein Wunsch von der Wirklichkeit oder dem Zustand der möglichen Wirklichkeit?
Oder nur ein expressives Verlangen von Ausdruck? Ein Wunsch nach künstlerischer Befreiung?
Es kommt wohl beides in diesem Bild zum Ausdruck. Der Künstler, an einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit, vor der weißen Fläche: und der Idee von seinem, noch nicht gemalten Bild im Kopf.
Aber ein Bild kann nur entstehen, wenn die Gedanken des Künstlers auf das Medium Leinwand
in Form und Farbe in seiner ureigenen Individualität und seinem Wissen, auch von kulturellen , gesellschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Beziehung stehen.
Was will dieser "junge Wilde",
wie er von der Kunstszene eingeordnet wird, dem Betrachter mitteilen? Will er tatsächlich etwas mitteilen oder hat er "nur" Spaß und möchte nur seine spontane Ausdrucksmöglichkeit in
Farbe und Form mitteilen?

"Seltsam im Nebel zu wandern, kein Mensch sieht den anderen, jeder ist allein!"

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