Freitag, 6. August 2010

Katzenfrau von Bernd

Die Tage werden wieder etwas kühler und die Zeit des heißen Sommers 2010 scheint vergangen zu sein. Da bieten sich wieder Tage des Lesens an.
Aber ich bin eigentlich ein schlechter Leser. "Schlecht", heißt für mich, ein interessantes Buch zu kaufen und dann aber nicht sofort mit dem lesen der Lektüre zu beginnen.
Erst wenn einige neue Bezüge zu dem gekauften Buch von mir "gefunden" werden,
dann fange ich an zu lesen. "Bezüge" heißt: Einen Fernsehfilm oder einen Kinofilm zu diesem Themenkomplex des Buches gesehen zu haben oder einen spannenden Zeitungsartikel darüber
lesen zu können.
Schon seit geraumer Zeit möchte ich das Buch von Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" lesen. Aber ich bin zu faul dazu oder noch nicht reif für diese Weltliteratur.

Dennoch: ich habe einen älteren Kinofilm "Die wiedergefundene Zeit" auf dem Grabbeltisch
einer Buchhandlung "gefunden". Der Film über Proust und seine Zeit beginnt im Jahre 1922.
Der Schriftsteller liegt auf dem Sterbebett und verliert sich in seinen Erinnerungen.
Es entsteht der letzte Band seines siebenteiligen Werkes "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Der Film erschließt nicht das gesamte Hauptwerk, aber die Methode der literarischen
Haltung des Schriftstellers und wie er seine Welt erlebt und geradezu erfühlt . Ein sehr langsamer Film, der ohne Aktionszenen daherkommt. Die Langsamkeit scheint in unserer Zeit im Moment nicht gefragt zu sein. Sehr wohltuend ist dieser Film für die Augen und zeigt das Bild der französischen Gesellschaft in den 20er Jahren.

Also: Ich nähere mich dem zu lesenden Buch. Zumal ich jetzt auch noch ein Buch von Marei Gerken "PROUST für Eilige" entdeckt habe. Übrigens wieder auf einem Grabbeltisch in einer
anderen Buchhandlung. Dieses Buch wird mir nun den Zugang zum Hauptwerk wohl hoffentlich gänzlich öffnen.

Was hat das alles mit der "Katzenfrau" zu tun ? Im ersten Augenblick vielleicht nicht viel.
Aber die Annäherung an die "Katzenfrau" oder die Annäherung an das noch zu lesende Buch,
zeigt eine Struktur von mir auf. Ich MUSS ein Interesse für das Objekt der Begierde bekommen.
Und dieses Interesse darf nicht nachlassen.

Marcel Proust hätte es für mich nicht besser beschreiben können.
"Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muß sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge."

Meine Sicht der Dinge auf die "Katzenfrau" und auf das Buch "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" gehen weiter. Vielleicht entsteht auch noch ein wenig Weisheit daraus.





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